Publikationen "Brennpunkt Demenz"

Demenz
Symptomatik – epidemiologische Aspekte –
Stand der Forschung

Kurt Bischof

Amberg-Verlag 2008, ISBN 978-3-00-026501-3

Die vorliegende Publikation wurde als Aufsatz verwendet und basiert auf Auszügen der Dissertation von Kurt Bischof: Erfolgsbedingungen in der Betreuung Demenzerkrankter. Eine Untersuchung zu kritischen Erfolgsfaktoren in stationären Pflegeeinrichtungen.

Zur Thematik der "Symptomatik und epidemiologischen Aspekte" werden charakterisiert: Begrifflichkeit und Arten der Demenz, Diagnostik, demografische und epidemiologische Aspekte und politisch-rechtliche Faktoren in der Begleitung Demenzerkrankter.
Daran anschließend wird der Stand der Forschung zur institutionellen Versorgung Demenzerkrankter differenziert analysiert.
Zunächst werden die Interventionsmöglichkeiten (medizinische Therapien, Rehabilitation, ökologische Modelle, psychosomatische Modelle und Milieutherapie) aufgezeigt, danach die Erfahrungen in der Betreuung Demenzerkrankter im Ausland beleuchtet.
Im Anhang wird über ausgewählte aktuelle Aspekte des Pflegeweiterentwicklungsgesetzes vom 01.07.08 informiert.

Kritische Erfolgsfaktoren in der Betreuung
Demenzerkrankter
- Ein Beitrag zur Erfolgsfaktorenforschung -

Kurt Bischof

Amberg-Verlag 2008, ISBN 978-3-00-026500-6

Die vorliegende Publikation wurde als Aufsatz verwendet und basiert auf Auszügen der Dissertation von Kurt Bischof: Erfolgsbedingungen in der Betreuung Demenzerkrankter. Eine Untersuchung zu kritischen Erfolgsfaktoren in stationären Pflegeeinrichtungen.

Der Autor setzt sich zunächst mit der Definition des Erfolgsbegriffs und der Messung des Erfolgs auseinander. Diesbezüglich werden der Ziel- und interessenpluralistische Ansatz differenziert analysiert.
Ausgehend von den allgemeinen Erfolgsfaktoren (7-S-Modell von Peters/Waterman) entwickelt der Autor das Konzept der kritischen Erfolgsfaktoren (KEF) für stationäre Pflegeeinrichtungen, speziell unter dem Aspekt der Demenzbetreuung. Dabei bildet ein Qualitätsmodell (EFQM) den Leitfaden der Erfolgsfaktorenbestimmung.
Es werden so genannte Befähigerkriterien und Ergebniskriterien operationalisiert und  fünf kritische Erfolgsfaktoren herausgearbeitet.

Und wo bleibe ich? Bedeutung des
dementengerechten Milieus
aus Sicht der Angehörigen
- Eine empirische Studie in stationären Pflegeeinrichtungen -

Kurt Bischof

Amberg-Verlag 2009



Mit Demenz leben – aber wo und wie?
Das ist die zentrale Fragestellung und Gegenstand einer empirischen Studie in stationären Pflegeeinrichtungen.
Hinter der Statistik und den Bewertungen stehen sehr unterschiedliche Krankheitsbilder, Persönlichkeitsstrukturen, aber auch Schicksale Angehöriger.

Mehr als 70 % der Demenzerkrankten in Deutschland werden zu Hause betreut. So lange es geht, wollen die meisten Senioren in der eigenen Wohnung leben. Oft fehlen den Angehörigen jedoch die notwendigen Kenntnisse für den richtigen Umgang mit Demenzerkrankten.
In 26 Gesprächsaufzeichnungen dokumentiert und kommentiert der Fachbuchautor, wie Außenstehende und Angehörige die Atmosphäre und bauliche Gestaltung der Einrichtung erleben. Er geht u. a. den Fragen nach:

  • Wie setzen sich die Menschen mit ihrem Alter und einer Bleibe für ihren Lebensabend auseinander?
  • Nach welchen Kriterien und anhand welcher Informationen werden Heime ausgesucht?

Das grundsätzliche Ergebnis der Studie ist: Menschen warten zu lange und verdrängen das Thema.
Es wird deutlich, welch positiven Einfluss eine kompetente Führung der Einrichtung auf das Wohlbefinden der Bewohner hat. Andererseits werden aber auch die fatalen Folgen von schlechter Leitungstätigkeit an praktischen Beispielen aufgezeigt.


Editorial zum Reihentitel "Brennpunkt Demenz"

Unter dem Reihentitel "Brennpunkt Demenz" werden praxisbezogene Konzepte und Anregungen für eine milieutherapeutisch ausgerichtete Pflege und Betreuung demenziell erkrankter Menschen vorgestellt. Obwohl über Ursachen und Krankheitsverlauf intensiv geforscht wird, ist die Demenz, trotz aller Bemühungen, bis heute nicht heilbar.
Demenzerkrankungen entwickeln sich zu einer Volkskrankheit. In Deutschland werden Mitte des Jahrhunderts etwa 2 Mio. Menschen von der Alzheimerdemenz, der häufigsten Demenzerkrankung, betroffen  sein. Hinter der Statistik stehen sehr unterschiedliche Krankheitsbilder, Persönlichkeitsstrukturen, aber auch Schicksale Angehöriger. Von medizinischen "Wundern", die eine Heilung bedeuten würden, kann kurz- oder mittelfristig nicht ausgegangen werden. Wir müssen uns deshalb längerfristig auf den Umgang mit dieser Krankheit einstellen.

Die große Herausforderung ist, mehr Wissen über Demenz zu verbreiten. Immer noch wird der Verlust kognitiver Fähigkeiten sowohl im professionellen Gesundheitsbereich als auch in weiten Bereichen der Bevölkerung tabuisiert. Wir müssen auch unsere Einstellung und Haltung gegenüber dementen Menschen korrigieren. Ziel muss sein, die betroffenen Kranken nicht zu isolieren, sondern in die Gesellschaft zu integrieren.
Es gilt auch, die Diskussion über das Krankheitsbild in der Wissenschaft und in unserer Gesellschaft zu überdenken. Die Pathologisierung muss stärker durch eine ganzheitliche Sicht und den integrativen Umgang mit Demenz ergänzt werden.

Aus diesem Grund kommt der Gestaltung eines anregenden und trainierenden Milieus durch die Pflegeeinrichtungen eine große Bedeutung zu, um die durch die Demenzerkrankung hervorgerufenen Beeinträchtigungen wie Abnahme der Orientierungsfähigkeit, Verringerung der Kommunikationsfähigkeit und auch Reduzierung der Fähigkeit zu sozialem Verhalten zu verringern oder in ihrem Verlauf zu verlangsamen.

Lebensmilieus werden in der Regel nicht geplant oder regelrecht eingerichtet. Sie bilden sich alltäglich im Umgang mit vorgefundenen Umständen heraus. Das gilt auch für Institutionen: ihre Zwecke, ihre wirtschaftlichen Rahmen mögen geplant werden – das Leben, das sich unter diesen Zwecken und in diesen Rahmen entfaltet – nicht. Welches Milieu entsteht, ist den Vorstellungen der Träger, der Leitungen, der MitarbeiterInnen überlassen.

Der milieutherapeutische Ansatz umfasst sämtliche Bereiche einer Institution – von der Architektur und dem Raumkonzept über das Mobiliar, den Regeln und Abläufen der Organisation bis zu den Einstellungen und dem Wissen der MitarbeiterInnen.
Die Krankheitsverläufe, die unter dem Titel Demenz zusammengefasst werden, sind so vielfältig und die Bedingungen in den Einrichtungen sind so wenig vergleichbar, dass standardisierbare Verfahrensweisen ebenso wenig erfolgversprechend wären wie Rezepte der Milieugestaltung. Es sollen vielmehr Grundsätze und Überlegungen angeboten werden, die Leitungskräfte und Mitarbeiter anregen, über die Einrichtung und die Qualität ihrer Pflege und Betreuung nachzudenken.